Besuch des Bezirksapostels in Vechelde

Nur drei Tage nach dem Pfingstgottesdienst erlebte die Gemeinde Vechelde wieder einen sehr segensreichen Gottesdienst. Der Bezirksapostel besuchte in Begleitung des Apostels Burchard und vieler Bezirksämter die Gemeinde. Er spendete einem Erwachsenen und zwei Säuglingen aus unserer Gemeinde das Sakrament der Heiligen Versiegelung. Da der Bezirksapostel nicht so oft nach Vechelde kommt, ist der Bericht etwas ausführlicher.

Als Bibelwort legte der Bezirksapostel Apostelgeschichte 2, aus 39 zugrunde:

„Denn euch und euren Kindern gilt diese Verheißung.“

Der Chor trug danach sehr gefühlvoll und harmonisch das für die Gemeinde neue Lied Nr. 388 aus dem Chorbuch vor:

„Ich, der Herr von Erd und All, hör des Weinens Widerhall. Allen, die in Nacht und Schuld, hilft meine Hand. Der ich Mond und Stern gemacht, will erhellen ihre Nacht. Wer geht hin von mir gesandt? Wer trägt mein Licht?

Refrain: Ich bin hier, Herr. Meinst du mich, Herr? Hör ich nicht dein Rufen in der Nacht? Führst du, Herr, mich, will ich gehen. Meines Bruders Hüter will ich sein.

Ich, der Herr von Glut und Wind, habe Acht aufs ärmste Kind, das zum Fest geladen ist. Meine Hand hilft. Reichen will ich Brot und Wein, ihr Herz soll zufrieden sein. Geb mein Leben für sie hin. Wen sende ich?

Refrain: Ich bin hier, Herr...“

Von diesem Lied war auch der Bezirksapostel sichtlich berührt. Zunächst ging er noch auf das Pfingstfest, auf den Gottesdienst des Stammapostels ein. Er gab seiner Freude über das gelungene Fest des Glaubens, den IKT in München, regen Ausdruck. Jede Mühe und Anstrengung sei dieses Fest wert gewesen.

Das Bibelwort beschäftigt sich mit der Zeit nach Pfingsten. Nach dem Pfingstgeschehen kam in den Gemeinden die Frage auf, was sollen wir denn nun tun? Es kam der Hinweis: Tut Buße. Zwei Gedanken zur Buße: Innehalten, das betrachten, was war, also eine Rückschau im göttlichen Licht. Buße bedeutet auch: Blick in die Zukunft und wie wir diese Zukunft erreichen können. Als Antwort haben wir das Bibelwort: Euch und euren Kindern gilt die Verheißung.

Die großartige Verheißung hat ihre Grundlage in der Wiedergeburt aus Wasser und Geist, denn diese ist die Basis für das ewige Leben. Damit verbunden ist die Gewissheit: Er hat uns eine Stätte bereitet. Es gelten die Worte: Ich will wiederkommen, um meine Gemeinde zu mir zu nehmen. Die Verheißung auf ein ewiges Leben ist uns durch die Wiedergeburt geschenkt worden. Die Zukunft findet ihren Abschluss mit der Vollendung des Werkes in uns. Er, der das gute Werk begonnen hat, der will es auch vollenden. Denn für uns gilt, dass die Gemeinde des Herrn, die Kirche Christi – sichtbar und unsichtbar – die Zusage hat, dass sie bestehen wird bis zur Wiederkunft Christi. Das sind Worte des Herrn zu Petrus: Die Pforten der Hölle werden diese Gemeinde nicht überwinden. Das ist eine trostreiche Zusage, auf die wir bauen können. Unsere Aufgabe besteht darin, die Verheißung weiterzutragen.

Ein Christ hat eine besondere Aufgabe und Verantwortung: Geben ist seliger als nehmen. Das Weitertragen vollzieht sich in der Entwicklung in den Generationen. Das Weitertragen, nicht das Für-sich-behalten, ist jetzt unsere Aufgabe. Gibt es etwas Schöneres, als das Wort Gottes zu verkünden, das Evangelium weiterzutragen, von Gott zu rühmen und von Gottes großen Taten zu sprechen? Im Gottesdienst können wir ihn nur beschreiben, bei der Wiederkunft können wir sehen wie er ist. Die Verheißung weiterzutragen, ist unser Auftrag und der unserer Kinder. Kinder lernen durch Anleitung und Vorleben. Was geben wir nach einem Gottesdienst unseren Kindern weiter? Wie und worüber spreche ich, wie handele ich? Empfinde ich einen Gottesdienst am Sonntag als ein herausgehobenes Erleben? Ist uns als Eltern dieser Sonntag heilig? Gebet und Lehre können nur weitergetragen werden, indem wir sie uns selbst zu eigen machen.

Kurz: unsere Aufgabe besteht darin, das Evangelium zu veranschaulichen durch das, was mir selbst in meinem Leben passiert ist. Dann spüre ich, das ist großartig und kann noch einen Schritt weiter gehen und kann auch jemanden ermutigen, das zu tun, was ich erlebt habe. Es bleibt die Bitte des Bezirksapostels, viel mehr von dem zu sprechen, was in uns lebt. In den Gemeinden und in den Familien. Und darüber hinaus mit den Menschen, die uns begegnen. Die Kinder sind die Zukunft einer jeden Gesellschaft. Man richtet den Blick auf die Bedürfnisse der Generationen, die nach einem kommen. Wir können aus unseren Erfahrungen viel mitgeben. Unsere Glaubenserlebnisse können unterstützen. Wir wollen darauf achten, was die Gemeinde unserer Zukunft braucht, das kann mit persönlichen Einschränkungen verbunden sein.

Vor dem Predigtbeitrag des Apostels Burchard trug der Chor das Lied Nr. 352 „Du hast uns als Gemeinde in deinen Dienst gestellt“ aus dem Chorbuch vor. Der Apostel prägte den markanten Satz: „Wir haben vielfältige Erwartungen, wenn wir in einen Gottesdienst kommen. Alle nehmen im Gottesdienst, dann beginnt das Geben in der Familie, in der Gemeinde und in unserer Gesellschaft.“

Besonders berührend war das Bußlied „Ew'ges Erbarmen“, vorgetragen als Sologesang von Alt und Bariton mit Orgelbegleitung. Nach den weiteren Höhepunkten des Gottesdienstes, der Sündenvergebung, der Spendung des Sakramentes der Heiligen Versiegelung und der Feier des Heiligen Abendmahls endete der Gottesdienst mit dem von der Gemeinde gesungenen Lied aus dem GB Nr. 278 „Dank, Herr, für den Unterricht“.

Text: W.P.
Fotos: T. B.